Deutsche Geselschaft für Muskuloskeletale Medizin e.V. – Akademie Boppard

Manuelle Medizin/Chirotherapie – Manuelle Therapie

Internationale Kooperation mit Korea

Reisebericht Korea 2017

Auch in diesem Jahr begann mein neues Jahr in Fernost! Ich habe einen Masterkurs zu den Themen Neurodynamik und Movement Control Tests gegeben. Außerdem haben 38 Teilnehmer ihre Zertifikatsprüfung zum Abschluss der Weiterbildung Manuelle Therapie absolviert.

Die koreanische Gesellschaft besteht nun schon seit 11 Jahren, es ist sehr erstaunlich welche Entwicklung die Gesellschaft in dieser Zeit gemacht hat. In diesem Jahr werden erstmals Kurse am mittlerweile vierten Kursstandort in Busan ganz im Süden des Landes gegeben. Die Teilnehmerzahlen der Weiterbildung Manuelle Therapie steigen stetig an. Mittlerweile haben acht Lehrer die Fachlehrerqualifikation und werden unterstützt von neun Assistenten. Die Manuelle Therapie hat in der Arbeit der Physiotherapeuten mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt, vor 10 Jahren war sie nahezu unbekannt. Es werden an Kliniken speziell Stellen für Therapeuten mit einer Ausbildung in Manueller Therapie geschaffen. Die Behandlungszeit bei einem Manualtherapeuten liegt zwischen 20 min und 1 Stunde, dieses ist eine erstaunliche Entwicklung, denn bei meinen ersten Besuchen wurde von Behandlungszeiten von bis zu 40 Patienten pro Tag berichtet. Die Therapie war sehr durch Geräte wie z.B. Elektrotherapie, Akupressur und physikalischer Therapie bestimmt. Einzeltherapie mit Hands on oder aktiven Übungen kamen kaum zur Anwendung. Der Bekanntheitsgrad der Weiterbildung Manuelle Therapie scheint massiven berufspolitischen Einfluss zu haben, das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung.

Die Woche war wieder sehr schnell vorbei, zum Abschluss meines Besuches besuchten wir den Lotte Premium Tower. Es ist das vierthöchste Gebäude der Welt mit 555m Höhe und 123 Stockwerken und wurde erst im letzten Jahr in Seoul fertig gestellt. Leider hatte die Aussichtsplattform noch geschlossen, sie wird erst im Februar eröffnet, so blieb uns nur der atemberaubende Anblick von unten im Dunkeln mit üppiger Beleuchtung.

Im nächsten Jahr werden Thomas Wecker und ich zum voraussichtlich letzten Mal im Februar Korea besuchen, wir werden die koreanische Gesellschaft noch einmal bei der Zertifikatsprüfung unterstützen, danach werden sie es in eigener Regie durchführen. Im Anschluss werden wir die olympischen Winterspiele in Pyeongchang besuchen, das wird vermutlich ein einmaliges Event! Wir freuen uns schon sehr darauf.

Leider hat mich Ki Nam Spindler aus Heidelberg zum letzten Mal nach Korea begleitet. Ich bedanke mich ganz herzlich für ihre sehr liebe Reisebegleitung und Hilfe bei der Übersetzung und vor allem die Einführung in viele Gepflogenheiten der koreanischen Kultur!

So bleibt mir zum Schluss wieder ein ganz herzliches „Kamsa ham ni da“ nach Korea zu senden!

Viele Grüße und bis zum nächsten Jahr!

Mechthild Dölken